100km.24h.Zu Fuß – Das war mein Mammutmarsch

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Mammutmarsch München 2017

Wow! Was war das für eine unglaubliche Erfahrung? Es ist Montag, der Tag nach dem Mammutmarsch und ich fühle mich großartig. Während ich beim Marschieren immer wieder zu dem Entschluss kam, dass ich so etwas Bescheuertes nie wieder machen werde, bin ich heute morgen aufgewacht und wollte am Liebsten direkt wieder los laufen. Ich bin motiviert direkt mit dem Training zu starten und kann es kaum bis zum nächsten Mammutmarsch erwarten.

Bei mir müsste es heißen: 76km. 21h 50. Zu Fuß. Ich habe die 100km nicht geschafft. Es fiel mir schwer mich damit abzufinden und es zu akzeptieren und mir nicht ständig Vorwürfe zu machen das ich abgebrochen habe.

Bei Kilometer 76 habe ich mit einem großartigen Team zusammen aufgehört und mir meine Urkunde ausstellen lassen. Meine Vernunft hat gesiegt, meine Knöchel schmerzten sehr und jeder weitere Schritt hätte das Aus für mich bedeuten können, es fing an zu regnen und ich wäre die letzten 24 Kilometer alleine gelaufen. Das war für mich der Punkt an dem ich entschied aufzugeben.

Man denkt sich, ach komm, nur noch 24 Kilometer. Aber in meiner körperlichen Verfassung hätte ich für 24 Kilometer weitere 6-7 Stunden gebraucht. Vorausgesetzt meine Füße hätten es durchgestanden.

Aber ich bin stolz auf mich die 76 km geschafft zu haben. Ich bin erleichtert das es erst einmal vorbei ist und gleichzeitig freu ich mich so sehr auf den nächsten Marsch. Ich freu mich auf die Herausforderung, auf das Gefühlschaos, auf die tollen Menschen mit denen man zeitweise läuft, auf den Zusammenhalt, eigentlich auf alles!

Denn das nächste Mal schaffe ich die 100km!

Ich nehme dich nun mit auf meinen 76km Mammutmarsch, allen Gefühlslagen, Schmerzen und gebe dir am Ende meine ganz persönlichen Tipps 🙂

Freitag, der Tag vor dem Mammutmarsch

Marie und ich sind ein Tag vorher nach München gereist. Wir haben ein ganz tolles Hotel gefunden, dass Ruby Lilly, in dem wir uns ausgeruht und für den Marsch vorbereitet haben. Wir wollten ausschlafen und nicht erst anreisen, das wäre uns viel zu stressig gewesen. Und da wir nicht wussten wie weit wir es schaffen und wann wir wieder im Hotel ankommen werden, haben wir direkt einen Tag länger im Hotel verbracht und sind erst Montag abgereist. So konnten wir ausschlafen und gut frühstücken bevor es los ging!

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Samstag, der Tag des Mammutmarschs

Weder eine ruhige Nacht, noch ausschlafen hat geklappt! Ab dem Zeitpunkt an dem wir unsere Augen morgens geöffnet haben, stellten wir uns die Frage WARUM? Wie können wir nur so bescheuert sein? Wir zweifelten an unserer Vorbereitung, eigentlich an allem!

Wir haben gut und ausreichend gefrühstückt und haben uns dann Zeit genommen um unseren Rucksack fertig zu packen. Es war nicht ganz einfach einen Rucksack für einen 24h Marsch zu packen. Irgendwie muss man doch auf alles vorbereitet sein, aber dennoch nur das Nötigste dabei haben.

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Das war der Inhalt meines Rucksacks

Was auf dem Bild nicht zu sehen ist:

  • Trinkblase mit 1,5 L Wasser
  • 2 belegte Brote
  • Kleidung für den Tag (Kurze Hose, Funktionsoberteil)
  • Rucksack 17L
  • Bargeld, EC Karte, Versichertenkarte, Ausweis

Der Rucksack war gepackt, nun ging es unter die Dusche. Gesicht, Hals, Arme und Beine wurden mit Sonnencreme eingecremt und dann machten wir uns auf dem Weg zu Bahnhof.

14 Uhr Treffpunkt aller Mammuts

Mit der Bahn ging es zum Treffpunkt. Je näher wir dem Treffpunkt kamen, desto mehr Menschen mit großen Rucksäcken stiegen dazu und so langsam wurde uns erst bewusst, dass der Mammutmarsch gleich beginnt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir aufgeregt, oder anders gesagt, wir hatten Angst 😉 Als wir dann ankamen und es uns zwischen den ganzen Mammuts gemütlich machten, verschwand die Aufregung und Vorfreude machte sich endlich bemerkbar!

Wir tranken noch einen Kaffee, aßen etwas, Pipi machen war ganz wichtig, machten es uns auf einer Wiese gemütlich und zogen die Schuhe bis zum Start aus.

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Start: 15:30 Uhr – Startgruppe 3

Startgruppe 3 stellte sich auf. Dann wurde ein Countdown gezählt und es ging pünktlich los. Ich habe keine Ahnung wie viele in meiner Gruppe gestartet sind! Vielleicht kann mir das jemand in die Kommentare schreiben 😉 Ja und jetzt hieß es einfach laufen!

Das Wetter war super, es war heiß, die Sonne brannte, aber zu unserem Glück wurde es nach und nach immer wolkiger und das Laufen fiel einem immer leichter.

Kilometer 0-23

Den Anfang empfand ich als sehr zäh. Ich habe mir zu Beginn direkt meine Kopfhörer in die Ohren gesteckt und meine vorbereiteten Podcast gehört. Nach reden war mir irgendwie nicht! Ab Kilometer 20 wurde es dann besser, war bestimmt die 1 die mich gestört hat 😉 Jetzt war man auch schon langsam warm gelaufen, wenn man das so sagen kann! Schmerzen hatte ich bisher keine, nur die Blase füllte sich so langsam.

Bei Kilometer 23 kamen wir dann auch am ersten Streckenposten an, gerade rechtzeitig bevor es dunkel wurde. Der Streckenposten war ziemlich überfüllt mit Mammuts, aber die Versorgung vor Ort war super und unkompliziert. Es gab für jeden eine Banane, einen Müsliriegel, ein Milchbrötchen und Salzstangen. Wir hatten die Möglichkeit unsere Flaschen und Trinkblasen mit Wasser zu füllen und uns zu erfrischen. Die Beine wurden kurz ausgeruht, durchgeknetet und nach einer kurzen Pipipause ging es auch direkt weiter.

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Kilometer 23-39

Gestärkt und wieder top motiviert machten wir uns in der Dämmerung auf den Weg. Die Strecke führte nun durch den Wald. Es schien noch etwas dunkler als es war. Die ersten packten schon ihre Taschenlampe aus. Das Laufen ging problemlos und Schmerzen hatte ich bis dahin noch nicht wirklich.

Als wir den Wald verließen war es dunkeln, da wir aber direkt in ein Wohngebiet rein kamen, brauchten wir unsere Taschenlampen vorerst nicht mehr, da die Straßenlaternen genug Licht machten. Laut Navi war klar, dass wir die nächste Stunde auf Asphalt laufen werden und das war für uns der Zeitpunkt die Schuhe zu wechseln. Und dann überraschte uns der Regen. Es fing auf einmal so stark an zu regnen, dass wir noch schnell unsere Regencapes heraus nahmen und uns einpackten. Und dann ging es auch direkt weiter.

Angenehm war es nicht! Meine Schuhe und Socken waren ziemlich schnell patsche nass. Ich lief wie in einer großen Pfütze. Es donnerte und blitze, aber wir liefen weiter. Als es irgendwann aufhörte so stark zu regnen, zog ich meine „besseren Schuhe“ wieder an und hing die nassen Schuhe an meinen Rucksack zum Trocknen. Die Strecke bis zum nächsten Streckenposten zog sich. Maries Leiste fing an zu Schmerzen und wir erreichten den nächsten Streckenposten. Während Marie sich schon mal hinsetzte und ausruhte, besorgte ich Wasser und Bananen.

Ich nutze die Pause um meine Füße mit Diclofenac Gel einzumassieren und meine Waden durchzukneten. Anschließend kam noch Pferdebalsam auf Waden und Oberschenkel (das kühlt und durchblutet anschließend). Es regnete nicht mehr, aber die Temperaturen gingen runter wir entschieden uns für eine lange Hose und eine Jacke und liefen weiter.

Kilometer 39-58

Wenn ich mich recht erinnere hatten wir Mitternacht. Maries Leiste tat immer mehr weh. Mir taten meine Beine langsam weh aber ich hatte keine starken Schmerzen. Wir liefen langsamer. Meistens liefen wir alleine, ab und zu kam noch ein Mammut vorbei. Wir mussten immer öfters anhalten, da Maries Leistenschmerz kaum auszuhalten war. Ich sah ihr an, wie sie leiden musste aber sie kämpfte und wir gingen immer wieder ein Stück weiter. Bei Kilometer 45 sind wir dann auf ein paar Mammuts gestoßen und haben gefragt ob alles OK sei. Doch sie entschieden sich alle aufzuhören und versuchten ein Taxi zu organisieren. Es war mittlerweile ca. 3 Uhr nachts.

Das war der Moment an dem ich zu kämpfen hatte. Ich wollte Marie nicht alleine lassen, aber ich war noch lange nicht an meine Grenze gestoßen und wusste ich muss weiter, aber der Weg führte direkt durch den Wald und ich wollte nicht alleine laufen. Es kamen immer wieder Mammuts vorbei, sie liefen aber viel zu schnell als das ich mich anschließen hätte können.

Dann war das Taxi bestellt und es kamen zwei liebe Mammuts vorbei, an die ich mich anschließen konnte. Ich verabschiedete mich von Marie und lief weiter. Ich war den zwei Mädels so dankbar das ich mich anschließen konnte 🙂 Und so ging es weiter 🙂 Wir hatten eine tolle Zeit und tolle Gespräche, die einen ablenkten und weiter laufen ließen 🙂

Allerdings verabschiedeten die zwei sich, es war etwa bei Kilometer 50, und ich musste alleine weiter gehen. Es schließen sich noch 3 weitere Mammuts an mich an und es ging stumm und flott durch die Nacht weiter. Ich hielt für eine Pipipause an und setzte mich auf den Boden um meine Füße auszuruhen. Es war weit und breit keiner hinter mir oder vor mir und ich machte mich langsam, mit schmerzendem Knöchel auf den Weg. Die Sonne ging langsam auf und ich erreichte den 3. Streckenposten.

Dieser Streckenposten war mit Abstand der prägendste. Es hatte was von Walking Dead 😉 Kaum einer konnte dort noch normal laufen. Auch ich machte es mir auf dem Boden bequem, zog Schuhe und Socken aus und versuchte zu retten was gibt. Ich bekam ein Kühlpad von den Sanitätern und kühlte meine Knöchel, massierte meine Füße und schmerzenden Stellen mit Diclofenac ein und stabilisierte meinen rechten Knöchel mit einem Sportverband das ich zum Glück eingepackt hatte. Und dann machte ich mich wieder fertig und auf den Weg. Diesmal nicht alleine, sondern mit der lieben Jasmin 🙂 Zu zweit läuft es sich doch gleich besser 😉

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Kilometer 58-71

Das war der ekligste Streckenabschnitt. Die Strecke war langweilig, die Füße und Knöchel schmerzten und meine Motivation war oft ganz weit unten. Ich jammerte und fluchte und wollte nicht mehr. Ich war so sauer und hatte einfach keine Lust mehr! Aber wir liefen weiter 🙂 Auf dem Weg kamen wir insgesamt 2 x an Robert und Markus vorbei bis wir beim 3. Mal gemeinsam weiter liefen. Robert hatte einen flotten Schritt drauf dem ich mich anschloss und dann ging es auch =) Wir liefen einfach weiter und die Laune und Motivation war nur noch wenige Mal im Keller!

Es war einfach super! Und wir kamen zu viert beim Sonder-Streckenposten an. Hier erwartete uns eine warme Mahlzeit und Kaffee im Gasthof zur Post in Herrsching. Ich glaube an dieser Station haben wir sogar etwas die Zeit vergessen und es uns gut gehen lassen 🙂 Jasmin war mittlerweile im Land der Träume und wir hatten nur wenig Hoffnung sie noch mitnehmen zu können. Doch wie durch ein Wunder stand sie auf einmal auf ihren Beinen und wir entschieden uns zusammen weiter zu laufen.

Ich bin so happy das dieses Bild noch entstanden ist. Vielen lieben Dank an den Gasthof, wir haben uns alle pudelwohl bei euch gefühlt!

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Kilometer 71-76

Mit diesem wunderbaren Team kämpfte ich mich die nächsten 5 Kilometer weiter. Es war Wort wörtlich ein Kampf. Zwischendrin wollte ich zwar weiterlaufen, schauen was noch drin ist, aber wir entschlossen uns bei 76km Schluss zu machen. Und das war dann auch gut so. Bei der Ankunft am Streckenposten fing es an zu regnen und wir wollten alle nicht mehr so richtig. Wir holten uns unsere Urkunde ab und wurden dann noch vom Deutsche Roten Kreuz bis zur nächsten Bahn Station gefahren. Das war natürlich die Krönung, danke dafür 🙂

Bei der Bahn Station ging auch alles viel zu schnell und meine Bahn kam, ich konnte mich nicht einmal von allen verabschieden.

Leute, danke für die gemeinsame Zeit, fürs motivieren und zusammen Laufen 🙂 Ich freue mich aufs nächste Jahr und hoffe das wir dann unsere 100km voll bekommen =)

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Der erste Tag nach dem Mammutmarsch

Es ging mir großartig 🙂 Meine Knöchel taten noch weh beim Auftreten, aber nicht so das ich nicht mehr laufen konnte. Ansonsten hatte ich keine Beschwerden. Ich war glücklich, stolz und traurig zugleich. Marie hat sich in der Zwischenzeit im Hotel ausruhen können, sie hat es sich richtig gut gehen lassen 😉 Wir waren aber beide happy, dass wir wieder im Hotel sind und erst mal schlafen konnten. Am nächsten Morgen haben wir uns soooo auf Kaffee gefreut! Der ging runter wie Wasser 😉 Und da wir noch etwas Zeit hatte, machten wir es uns gemütlich, tranken noch einen Kaffee und arbeiteten etwas am Laptop!

Danke

Das war mein Mammutmarsch. Danke an alle die mich auf diesem Weg begleitet, mitgezogen oder motiviert haben. Es war einfach toll und ich freue mich so sehr auf den nächsten Mammutmarsch. Und was ich los werden muss, Marie du kannst so stolz auf dich sein, denn ich bin es. Du hast gekämpft und hattest solche Schmerzen, es war keine Schande aufzuhören. Beim nächsten Mal legen wir beide einen drauf 😉

Hut ab an alle die 100km geschafft haben! Und so oder so, kann jeder der teilgenommen hat stolz auf sich sein!

Danke, falls du bis hierher gelesen hast 🙂 Der Beitrag ist etwas länger geworden als gedacht! Nun habe ich noch ein paar Ergänzungen für dich und Infos die ich oben im Text ausgelassen habe.

Während des Mammutmarschs

Ich habe über die gesamte Strecke ca. 6-8 Liter getrunken. Hauptsächlich Wasser und isotonische Sportgetränke. Darunter 2 Tassen Kaffee. Ich hatte immer 2,5 Liter Flüssigkeit in meinem Rucksack dabei. Bei jedem Streckenposten bestand die Möglichkeit die Flaschen und Behälter mit Wasser zu füllen.

Ich hoffe ich habe nichts vergessen, aber ich habe auf der gesamten Strecke folgendes gegessen:
3 Bananen, 1 belegtes Brot, 1 Clifbar, 1 Packung Haribo, 1 Milchbrötchen, 7 Corny Riegel, 1 Apfel, 1 Erbsensuppe. Ich glaube das wars! Ich habe sogar noch essen zurück gebracht!

Wie läuft das mit der Navigation

Auf der Mammutmarsch Seite kannst du dir die Karte in dem von dir benötigten Dateiformat herunterladen. Was du benötigst ist eine App oder ein Gerät das GPS fähig ist. Ich bin mit der App komoot gelaufen. Ich habe mir die Karte in die App geladen und diese hat mich die komplette Strecke navigiert.

Was würde ich beim nächsten Mammutmarsch anders machen?

Nicht viel! Ich würde ein bisschen weniger zu Essen mitnehmen und dafür 1 paar Socken und mehr Sportverbände zum stabilisieren einpacken. Ansonsten habe ich in meinen Augen alles richtig gemacht (für mich persönlich).

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