Beckenendlage (BEL), Wehen und Corona

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Beckenendlage (BEL), Wehen und Corona

Wow, wo fängt man da am besten an? Wenn man den Titel liest ist das Gefühlschaos vorprogrammiert! Ich erwarte im November mein erstes Kind, ein Mädchen und kann es kaum erwarten sie in meinem Armen zu halten. Doch bis dahin fühlt es sich so an als müsste ich noch die ein oder andere Probe bestehen.

Jede werdende Mama weiss wie ich mich aktuell fühle. Wobei (frische) Mamas schon ganz anders darüber denken und mir andere gutgemeinte Ratschläge geben möchten, da sie ihr kleines Wunder oder ihre kleinen Wunder schon auf dem Arm halten dürfen und die Zeit vor der Geburt keine Rolle mehr spielt. Ich muss zugeben das diese Standardsätze, wie ‚Das schaffst du schon‘, ‚Du bist nicht die erste bei der sich das Kind nicht dreht‘ oder ‚Ein Kaiserschnitt ist halb so schlimm‘, mir rein gar nicht helfen! Ich weiss das es alle nur lieb meinen, aber muss ehrlich sagen, dass das genau diese Sätze sind, die man nicht hören will. Denn, ja, natürlich werde ich das schaffen, egal wie! Aber ich möchte jetzt nicht abschweifen, denn das ist noch mal ein Thema für sich 😉 Zurück zu Thema.

Im Laufe der ersten Schwangerschaftswochen habe ich mir überhaupt keine Sorgen über die Position meines Babys gemacht. Da es meine erste Schwangerschaft ist und ich mich auch vorher nicht viel mit dem Thema beschäftigt habe, waren Begriffe wie BEL und SL Fremdwörter für mich! Ich habe Woche für Woche dazugelernt und mich mit jedem Thema vertraut gemacht, dass gerade aktuell war.

Ich möchte dir das Thema Geburtslage veranschaulichen. Die perfekte Geburtslage deines Babys ist die SL. Das Kürzel SL steht für Schädellage und dies wiederum bedeutet, dass der Kopf des Kindes bereits unten im Becken der Mutter liegt. Also anders als bei mir aktuell, der Beckenendlage, BEL.

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links: Schädellage (SL) und rechts: Beckenendlage (BEL)

Wie du vielleicht weisst, ist eine natürliche Geburt auch in BEL möglich, aber sollte von einer erfahrenen Klinik durchgeführt werden. Diese Entscheidung triffst alleine du und dein Partner. So haben mein Freund und ich uns dagegen entschieden und werden uns für eine äußere Wendung und / oder einen Kaiserschnitt entscheiden.


33. Schwangerschaftswoche

Im 3.Trimester, war das Thema Beckenendlage auf einmal aktuell. Meine Frauenärztin machte mich das erste Mal darauf aufmerksam, dass sich meine Kleine noch nicht gedreht hat und noch mit dem Köpfchen nach oben drin sitzt.

34. Schwangerschaftswoche

Im Laufe des 2. Trimesters habe ich schon die ein oder andere Übungswehe durchgemacht. Meistens aber wenn ich gerade sportlich aktiv war. Nie im Ruhestand. Bis eines nachts. Die erste richtige Wehe, bzw. Wehen. Sie haben mich aus dem Schlaf geholt und waren zwar etwas stärker, aber ertragbar. Sehr unangenehm war der ziehende Schmerz im unteren Rücken während der Wehe. Zum Glück hatte ich die Wärmflasche bei mir, die half etwas gegen den Schmerz. Das ging dann fast jede Nacht so, etwa eine Stunde lang. Sowohl mein Schatz als auch ich haben das am nächsten Morgen gespürt und waren dementsprechend müde.

Corona Unterbrechung

Gerade für uns Schwangere ist die Corona Situation nicht immer einfach. Wir tragen nun nicht nur Verantwortung für uns, sondern auch für ein kleines Lebewesen. Zudem sind Arztbesuche nur noch unter strengen Vorsichtsmaßnahmen möglich, vielleicht geht es dir wie mir, dass dein Partner zu keiner Untersuchung mit darf und am Ende steht sogar offen, ob der Partner sogar mit in den Kreißsaal darf. Keine einfach Zeit und auch für mich als Schwangere Asthmatikerin habe mit der ein oder anderen Sorge zu kämpfen.

Mitte des Jahres kam die Corona Warn App heraus. Ich entschied mich die App herunterzuladen, einfach aus Vorsicht. Und dann kam der Tag, an dem ich eine Meldung bekam, dass ich Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte. Die App empfiehlt seinen Arzt oder auch das Gesundheitsamt darüber zu informieren. Ich rief direkt bei meinem Hausarzt an, erzählte von der Meldung, das ich hochschwanger und Asthmatikerin bin und fragte ob ich mich testen lassen kann.

Die App empfiehlt auch, im Falle das man sich nicht testen lassen würde, mind. 5 Tage in Selbstquarantäne zu gehen. Da das aber zum aktuellen Zeitpunkt sehr unpassend war, da ich meine Ultraschalluntersuchung nur ungern absagen wollte und keine Gefahr für andere Schwangere darstellen wollte, bestand ich auf einen Test.

Der Test ging super schnell und war auch nicht so schlimm wie man hörte! Nach weniger als einer Minute war ich fertig. Die Arzthelferinnen packten mir alles zusammen ein und ich brachte die Probe selbst zum Testlabor um den ganzen Vorgang zu beschleunigen. Am nächsten Tag bekam ich dann die ernüchternde Nachricht ’negativ‘.

Du glaubst gar nicht was das mit dem Kopf macht nicht zu wissen ob man sich nun angesteckt hat. Ich war froh über das Ergebnis und sehr erleichtert.

35. Schwangerschaftswoche

Es wird langsam ernst. Das Köpfchen drückte mir immer noch fleissig in die Rippen und die Knie und Füße genau auf der gegenüberliegenden Bauchseite. Gedreht hat sich sich leider immer noch nicht! Bei meinem Kontrolltermin habe ich noch einmal mit meiner Frauenärztin darüber gesprochen. Ich berichtete ihr für welche Methode ich mich aktuell entscheiden würde. Eine BEL Geburt und auch eine äußere Wendung würde für mich nicht in Frage kommen. Bleibt nur noch der Kaiserschnitt.

Viel Hoffnung zeigte meine Ärztin aber nicht, da meine Kleine schon von Anfang an in dieser Position lag bzw. saß. Sie gab mir eine Überweisung zur Geburtsplanung um einen Termin in meiner Wunschklinik zu vereinbaren. Diesen vereinbarte ich telefonisch…

Ps. Der Wehenschreiber beim CTG nahm übrigens wirklich Wehen auf.

36. Schwangerschaftswoche

In dieser Woche habe ich mich ganz mit dem Thema alternative Methoden zur Drehung meines Babys entschieden. Denn wie du vielleicht weisst, gibt es eine Hand voll schöne Methoden die du gemeinsam mit deinem Partner oder mit deiner Hebamme probieren kannst. Ob sich das Baby schließlich dreht, oder ob es daran gelegen hat, dass weiss man bis zum Schluss leider nicht. Doch es spielt dann auch keine Rolle mehr.

Ich leuchte täglich mit einer kleinen Taschenlampe nah über meinen Bauch, vom Kopf bis zum Popo meines Babys, in der Hoffnung sie folgt dem roten Leuchten und dreht sich dabei um. Abends liege ich dann in Bett, habe meinen Schlummerotter (Spieluhr) am Ende des Bauches. Dies soll bewirken das sie der Melodie folgt und sich dadurch dreht. Und zu guter Letzt mache ich tagsüber die indische Brücke oder aber den Ellenbogen-Knie-Stand, beziehungsweise als Yogi mache ich diese Position abgewandelt und lege meine Brust auf die Matte, die Knie auf die Matte und den Po in die Luft. Diese Position soll dabei helfen, dass das Baby aus dem Becken rutscht und sich dann leichter drehen kann.

Es gibt noch weitere Methoden, die du in meinem Beitrag über die alternativen Wendungsversuche gerne nachlesen kannst.

37. Schwangerschaftswoche

Mein Termin in der Tübinger Frauenklinik stand an. Ich war aufgeregt, weil ich nicht wusste was mich erwarten wird und der Gedanke, dass ich mit einem Termin für mein Babygirl nach Hause komme machte es nichts besser.

Was ich dazu sagen muss, in Corona-Hochzeiten macht es keinen Spaß ins Krankenhaus zu gehen. Das machte den Besuch nicht gerade angenehm. Ab dem Punkt als ich dann aber in der richtigen Station war, sah die Welt schon wieder anders aus. Ich kann von vornherein sagen, dass jede einzelne Mitarbeiterin einfach super lieb zu mir war und das richtige Einfühlvermögen hatte. Die machen dort wirklich einen tollen Job.

14:05 Uhr Einlasskontrolle

Am Eingang der Frauenklinik bekam jeder Besucher einen neuen Mundschutz gereicht und musste seinen dafür ablegen. Danach ging es zum nächsten Mitarbeiter um einen Fragebogen zur Risikobewertung auszufüllen. Vier einfache Fragen, die möglichst mit Nein zu beantworten waren um einen schnellen Einlass zu bekommen. Der Fragebogen wurde abgestempelt und unterschrieben und ich durfte eine Nummer ziehen und mich im Wartebereich setzen.

Die Nummer 159 wurde aufgerufen und es ging weiter zur Patientenaufnahme. Hier wurden meine Daten aufgenommen und alles datenschutzrechtliche geklärt. Anschließend durfte ich auf die zuständige Station und mich dort anmelden.

14:35 Uhr Anmeldung in der Pränataldiagnostik

Ich wurde ganz lieb empfangen und auch direkt auf Toilette geschickt um Urin abzugeben. Anschließend durfte ich auf die Waage, mein Blutdruck wurde gemessen und sie machten ein CTG und versorgten mich mit Wasser. Ich war also bestens versorgt.

Schon während des CTGs hielten die Mitarbeiterinnen Rücksprache mit der Ärztin, da dass CTG zu Beginn sehr unruhig aussah und teilten mir mit, dass ich zur Sicherheit noch einmal ans CTG angeschlossen werde um auf Nummer sicher zu gehen, aber erst nach allen Untersuchungen.

15:50 Uhr Ultraschalluntersuchung

Nun ging es endlich zur Ärztin. Nach einem ausführlichen Gespräch und dem Klären aller wichtigen Fragen machte sie den Ultraschall. Sie nahm sich viel Zeit und schaute sich alles sehr genau an. Währenddessen machten wir etwas Small Talk über Mädchen und Jungennamen und spaßten etwas herum. Ich muss sagen, dass ich bei diesem Ultraschall bis auf den Kopf meines Babys nichts erkannt habe =)) Haha, ich habe die ganze Zeit gerätselt was ich wohl sehe!

Anschließend wurde ich noch einmal in den Wartebereich geschickt, damit sie alles mit dem Chefarzt besprechen konnte und erst danach wurde ich noch einmal hineingerufen. Das Ergebnis: Dem Babygirl geht es gut, es ist nichts zu erkennen bis auf das CTG, dass ich noch mal machen sollte um auf Nummer sicher zu gehen. Dann kamen wir zum Termin, sie gab mir zwei Tage zur Auswahl und ich entschied mich für einen den wir fix machten. Dann gab es einen Tag vorher noch einen weiteren Termin zur Besprechung und Ablauf.

Sollte sich mein Babygirl bis dahin gedreht haben kann ich frei entscheiden ob ich den Termin weiterhin haben möchte, oder ob ich sie auf natürlichem Wege auf die Welt bringe. Und sollte sie früher kommen wollen, dann wird der Kaiserschnitt vorverlegt.

So, nun hieß es auf das zweite CTG warten. Da die Stationen zu machten, musste ich 1 1/2 Stunden warten und wurde dann direkt im Kreissaal ans CTG angeschlossen. Die Wartezeit verbrachte ich an der frischen Luft und telefonierte mit meinem Schatz um ihn auf dem Laufenden zu halten.

18 Uhr CTG im Kreissaal

Die große Tür mit dem Storch 🙂 Genau dort hin wird es am großen Tag gehen. Es war schön schon einmal vorher dort zu sein. Ich wurde ganz lieb von einer Hebamme empfangen und aufgenommen. Es ging direkt in ein Nebenzimmer zum CTG Schreiber. Fix angeschlossen und dann lag ich da wieder 30 Minuten. Ich bin dabei fast eingeschlafen 😉

Nach 30 Minuten kam die Hebamme um mich abzukabeln und teilte mir mit das die Ärztin mit dem CTG zufrieden ist und ich gehen kann. That’s it! Kurz vor 19 Uhr war ich an meinem Auto und freute mich auf zu Hause. Der Tag in der Klinik hatte sich doch ganz schön gezogen, aber ich bin mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen. Auch wenn ich noch keine Fragen zum Ablauf stellen konnte, fühlte ich mich aufgehoben und wusste das ich mich richtig entschieden habe nach Tübingen zu gehen.

37. Schwangerschaftswoche + 2

Hier gehts zu meinem Geburtsbericht

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